Erfahrungsbericht: Auslandsstudium an der University of Limerick

Im WS 99/00 war der erste Student des Fachbereichs Fahrzeugtechnik, Gerold Straubinger, an der University of Limerick. Seine Aufgabe: Erstellen einer Diplomarbeit zum Thema: "Development of an aircraft performance model for the prediction of trip fuel and trip time for a generic twin engine jet transport aircraft". Hier ist sein Bericht:

Im September 1999 startete ich von Berlin aus mit meinem altersschwachen Passat Richtung Limerick. Nach einer Vier-Tage-Tour durch England und zwei Fährüberfahrten, die mich etwas mehr als 400 DM gekostet hatten (One-Way, Ticket beim ADAC besorgt. Zum Vergleich: Virgin Air, Berlin-Shannon, 330 DM return), kam ich eine Woche vor Semesterstart dort an, um bei der Zimmersuche noch etwas Auswahl zu haben - dachte ich mir. Es gibt keine Wohnheime wie bei uns. Die meisten Studenten leben in Wohngemeinschaften mit anderen Studenten oder bei Familien. Obwohl die schwarzen Bretter voll von Angeboten waren und ich auch vom Accommodation Office (Uni Haupteingang, rechts eine Treppe hoch) eine Riesenliste mit Adressen bekommen hatte, sah die Lage so rosig nicht aus, so daß die ersten zwei Nächte auf tollen Zeltplätzen am Shannon verbracht wurden. Als die ersten Zweifel in mir hochkamen, traf ich zufällig jemanden in der Uni, der noch zwei Leute suchte, und hatte dann ein nettes Zimmer in einem Riesenhaus, das noch drei andere Studenten beherbergte. Ich zahlte 120 Pfund Miete, was zusammen mit Öl und Strom ungefährer Durchschnitt in Limerick ist. Also besser zwei, drei Wochen vorher da sein, damit noch etwas Zeit für die Zimmersuche ist. In der Stadt gibts für Notfälle Jugendherbergen, außerdem Bed & Breakfast.

Die Uni liegt etwas außerhalb von Limerick, so daß ein Auto sehr praktisch ist. Auch ein Fahrrad leistet gute Dienste, außerdem fahren Busse. Es ist also kein Problem, weder Auto noch Fahrrad zu haben, zumal alles, was wichtig ist, auch bei der Uni existiert. Diese selbst ist im Vergleich zur Fh richtig gut ausgestattet mit allem, was das Herz begehrt: mehrere Mensen, eigene Ärzte, Bibliothek auf zwei Stockwerken, Pub vor der Tür und Sportmöglichkeiten noch und nöcher, inklusive Schwimmbad. (In der Mittagspause gut zu nutzen !)

Irland ist ziemlich teuer. Ein Liter Milch kostet mehr als das doppelte wie bei uns. Ein Pint of beer schlägt mit fünf bis sieben DM zu Buche, Eintritt für Discos zehn bis zwanzig DM. Der abends immer volle Studentenpub "the stables" ist etwas billiger. Wer langfristig plant, sollte sich unbedingt (!!) um ein Stipendium bemühen.

Ich will noch bemerken, dass die Studenten der Fh sich eigentlich um einen Aufenthalt in Limerick und im Ausland allgemein prügeln müßten. Abgesehen davon, daß es gut im Lebenslauf aussieht, ist es eine tolle Erfahrung. Man lernt eine andere Sprache (als ich dort ankam, war mein Englisch einfach bloß schlecht, aber es ging trotzdem) und wie man sich in der Fremde durchschlägt. Leute, auch wenn ihr vorher irgendwelche Sorgen oder Bedenken habt: das erledigt sich alles von allein! Nichts wie weg, daß kann euch keiner mehr nehmen und bereuen werdet ihr es sowieso nicht.

 

Weitere Infos per E-Mail

Gerold Straubinger: strauby@gmx.de