Beim europäischen Flugzeughersteller Airbus wird im Rahmen der nach Vorschrift geforderten Berechnung von Böenlasten das Flugzeug anhand der sogenannten Doublet Lattice Method aerodynamisch modelliert. Problematisch bei der Verwendung der Doublet Lattice Method ist insbesondere die Vernachlässigung jeglicher aerodynamischer Kräfte in Längsrichtung, was beispielsweise das Roll-Gier-Verhalten der modellierten Flugzeuge beeinflusst. Zur Verbesserung des aerodynamischen Modells wurde ein MATLAB-Programm entworfen, mit dessen Hilfe vor allem solche Kräfte in Längsrichtung in die Berechnung der Böenlasten integriert werden können. Die dazu notwendigen Daten wurden Windkanaltests und CFD-basierten Rechnungen entnommen. Die mithilfe des entworfenen Programms berechneten Böenlasten wurden mit herkömmlich berechneten Böenlasten verglichen, um den Einfluss der Längskräfte zu untersuchen. Um das resultierende Roll-Gier-Verhalten beurteilen zu können, wird als Charakteristikum der Beiwert zum Giermoment aus einer stationären Rollbewegung herangezogen. Anhand des Vergleichs dieser Beiwerte konnte durch die Entwicklung des Programms eine deutliche Verbesserung des Roll-Gier-Verhaltens gezeigt werden, welche zudem eindeutig den bisher fehlenden Längskräften zugeordnet werden konnte.